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Beitrag vom 03.07.2005
Internet als Alltagsmedium etabliert
Meike Bölts
Auch im fünften Jahr kann der (N)ONLINER-Atlas eine stetige, wenn auch langsamer steigende Internet-Nutzung festhalten – allerdings sind noch viele mit dem Fahrrad auf der Datenautobahn unterwegs.
55 Prozent der Deutschen sind online: Das sind 35,7 Mio. Menschen über 14 Jahre. Damit stieg die Internetnutzung in den letzten fünf Jahren um 18 Prozent an. Dies ist das zentrale Ergebnis der gemeinsamen Untersuchung von Initiative D21 und TNS Infratest. 50.000 Interviews werden hierfür jährlich geführt, um das aktuelle und das geplante Internet-Nutzungsverhalten zu erheben.
Größtenteils stabilisieren sich die Ergebnisse der letzten fünf Jahre: Die meisten OnlinerInnen finden sich in der Gruppe der 14-39jährigen, mit formaler Bildung nimmt die Internetnutzung zu, das Gefälle zwischen Stadt und Land einerseits und Ost und West andererseits ist weiterhin messbar. Zu der geschlechterspezifischen Auswertung:
Frauen stellen 52 Prozent der Bevölkerung und 45 Prozent der OnlinerInnen. Das prozentuale Verhältnis von Männern und Frauen ändert sich mit 55-45 Prozent bei den OnlinerInnen nicht.
Interessante Aufschlüsse gibt der (N)ONLINER-Atlas allerdings, wenn nicht nach dem "Ob überhaupt", sondern nach dem „Wie“ der Internetnutzung gefragt wird. Die Breitbandnutzung ist auf dem Vormarsch: 38,1 Prozent der OnlinerInnen wählen sich zu Hause über DSL in das Internet ein. 27,6 % nutzen einen Internetzugang. Erstaunlich ist jedoch die Zahl der OnlinerInnen, die sich über ein Modem ins Netz einwählen: 20,5 %. Der geschlechterspezifische Unterschied bei der Wahl der Einwahltechnik ist signifikant: Frauen sind in einem weitaus moderaterem Tempo im Netz unterwegs als Männer, befinden sich technisch gesehen also eher mit dem Fahrrad auf der Datenautobahn, wie Nina Fluck, Projektleiterin des (N)ONLINER-Atlas 2005, es formuliert.
Vor diesem Hintergrund erstaunen die Ergebnisse der Sonderstudie "Internet 2010: Visionen online leben" nicht. Hier wurden die Interviewten erstmals dazu befragt, wie sie sich das Internet im Jahr 2010 vorstellen: 94 Prozent wünschen sich einen kostenlosen Internetzugang, 91 Prozent einen kostenlosen Telefonanschluss. Wird nach bisher noch nicht existierenden Technologien gefragt, werden immer die Möglichkeiten bevorzugt, die eine tatsächliche Erleichterung im Alltag versprechen, so wie z.B. Navigationssysteme oder Organizer. Multi-Player-Konsolen oder Brillen, bei denen der Bildschirm direkt vor den Augen erscheint, erfahren weniger Zuspruch.
Fazit: Das Internet ist mit all seinen Möglichkeiten inzwischen zu einem Alltagsmedium geworden und wird sich in seinen Entwicklungsmöglichkeiten eher am Nutzen denn an technischen Gimicks messen müssen.
www.nonliner-atlas.de